Pferd als Lehrer

Mein Pferd als Coach

Dezember 21, 2015
von Andrea Waldl
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Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch

Weihnachten naht mit großen Schritten, noch ein paar Tage Hektik und dann endlich einige Tage mehr Zeit für Skippy als sonst. Ich hoffe Skippy freut sich schon drauf.

Ach ja und nicht vergessen: in der Nacht zum 25. Dezember können der Sage nach, unsere Tiere sprechen. Hoffentlich sagen sie über uns nur das Beste.

Liebe Pferdefreunde – ich wünsche Euch eine entspannte Weihnachtszeit und viel Spaß mit Euren Lieben und Euren Tieren

Dezember 5, 2015
von Andrea Waldl
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Schnee jucheeeee oder doch nicht?

Skippy liebt Schnee, ich denke alle Pferde lieben Schnee.

Aber was bedeutet der Winter für mich, für uns Reiter, für die Arbeit und das Training mit dem Pferd? Wir haben keine Halle, wir haben zwar einen tollen Außenplatz, aber der ist ein paar hundert Meter vom Stall entfernt. Im Winter ist der Weg dorthin oft sehr eisig.

Training mit dem Pferd im Winter bedeutet in so einem Fall, dass wir Reiter ganz viel Einfallsreichtum haben müssen. Und nicht nur das, wir brauchen auch eine gute Ausrüstung.

Ich biete meinem Pferd viel Kopfarbeit an, Dehnungsübungen, kurze Schrittsequenzen kann man überall machen, sogar in der Stallgasse. In den Zeiten, in denen es die Bodenverhältnisse nicht zulassen, zu traben oder gar zu galoppieren, versuche ich in der Bodenarbeit sehr stark die Hinterhand zu aktivieren, das funktioniert mit den Parelli-Übungen sehr gut. Wichtig ist hier aber darauf zu achten, dass das Pferd nicht rutscht. Auch die Vorhand wird verschoben, führen von der Mitte aus ist eine gute Alternative, da das Pferd sich sehr konzentrieren muß.

Dehnübungen mit Leckerli, zum Beispiel kann das Pferd über den Winter das Kompliment lernen, das ist ganz leicht. Ganz wichtig ist hier die Regelmäßigkeit und Einfallsreichtum.

Viel Spaß im Winter wünsche ich Euch mit Euren Pferden!

November 12, 2015
von Andrea Waldl
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Grenzen setzen

Jahrelang habe ich meinem Pferd viel zu wenig Grenzen gesetzt. Ich sah es als Beweis seiner Zuneigung zu mir, wenn er an meinen Jacken zog, daran knabberte, oder seinen Kopf an mir rieb. Im Parelli-Kurs lernte ich, dass das ganz falsch ist, das ist keine Liebe, sondern Respektlosigkeit.

Die erste Übung war es, Skippy beizubringen, dass er meinen “Grenzbereich” akzeptiert und nur dann in diesen Bereich eintritt, wenn ich ihn dazu auffordere. Mit kontinuierlichem Training habe ich so seinen Respekt zu mir aufgebaut. Plötzlich wurde unser Verhältnis zueinander besser, das Pferd kam mir nicht mehr so nahe in brenzligen Situationen, er hielt mehr Abstand. Er hat aktiv darauf geachtet, was ich tue, was ich von ihm will und wo ich bin. Ein respektvoller Umgang miteinander begann.

Mir gab das Thema der Grenzsetzung einiges zu denken. Auch im täglichen Leben, sei es beruflich oder privat, habe ich viel zu wenig Grenzen gesetzt. Dadurch wurde ich teilweise überladen mit Dingen, die ich für andere Menschen erledigt habe, obwohl ich das gar nicht wollte. Auch Grenzen des guten Geschmacks wurden von Mitmenschen überschritten, weil ich diese Grenze nicht zog. Ganz besonders ist mir das im täglichen Leben mit meinem Ex-Partner aufgefallen. Es gab keine Grenzen, und wenn, habe ich selbst meine Grenzen oft nicht eingehalten.

Es ist nicht einfach, unseren Mitmenschen zu sagen – Stopp bis hierhin und nicht weiter. Da wird man oft mit Unverständnis konfrontiert. Das erste ist, die Grenze zu ziehen und das zweite ist noch wichtiger, wir müssen diese Grenze für uns selbst auch akzeptieren und sie auch einhalten. Immer wenn jemand die Grenze überschreitet zu sagen, Stopp nicht weiter, ist eine Herausforderung.

Wenn wir uns dieser Herausforderung stellen, tun wir sehr viel für unser Wohlbefinden. Wir treten für uns selbst ein, unser Selbstwert steigt, wir fühlen uns respektiert und wir respektieren uns selbst stärker.

Mein Apell: probiert die Grenzsetzung mit Euren Pferden, sie werden es Euch danken mit Respekt. Akzeptiert Eure Grenzen selbst, haltet sie ein und Ihr werdet den Respekt Eurer Mitmenschen ernten.

November 2, 2015
von Andrea Waldl
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Unsere Pferde als Therapeuten und Coaches

Ich habe Skippy jetzt mehr als 20 Jahre. In dieser Zeit hat er mich durch gute und schlechte Zeiten begleitet. Wir hatten auch miteinander gute und schlechte Zeiten. In meinen schwierigen Tagen war er immer mein “Rückzugsort”. Er hat mich gefordert, mich zum Nachdenken gebracht.

Chaos – ich habe extrem chaotische Zeiten hinter mir. In diesem Chaos ist es ihm immer gelungen, mich auf festen Boden zu holen. Er hat mich im Umgang mit ihm, immer so gefordert, dass ich gelernt habe, strukturiert zu sein, auch im täglichen Leben.

Mit Skippy gab es nie Ritte, bei denen ich die Gedanken schweifen lassen konnte. Er forderte und fordert klare Ansagen und Strukturen. Ihm Klarheit in meinem Wollen und Tun zu geben, hat mir geholfen, Klarheit zu bekommen. Die Ritte und die Arbeit mit ihm haben meinen Kopf frei gemacht von meinem Chaos, meinen Problemen, weil er meine 100 %ige Aufmerksamkeit gefordert hat. Da war kein Platz für verworrene Gedanken.

Er hat mich gelehrt, mein eigenes Chaos zu beherrschen, indem er klare Strukturen einforderte.

Im täglichen Leben waren meine Aussagen alles andere als klar, ich habe herum laviert, wollte niemanden verletzen, so konnten meine Mitmenschen mit meinen Befindlichkeiten oft nicht sehr viel anfangen. Solange ich mit Skippy ebenso unklar und ohne Struktur gearbeitet habe, gab es mit ihm große Probleme. Erst als ich klarer wurde, wurden auch die Probleme mit ihm weniger, oder waren teilweise sogar ganz weg.

Er ist ein guter Coach, der immer wieder eingemahnt hat, mich nicht zu verzetteln, den Focus zu halten. Dazu hat er mich auch gelehrt, neue Wege für mein Leben zu finden, oft nicht nur stur gerade aus zu schauen, sondern auch mal links und rechts. Es ist egal wenn man mal eine Kurve macht, nur muss klar sein, dass man eine Kurve macht.

Zu guter Letzt hat er mich Geduld gelehrt. In der Arbeit mit ihm war es nie möglich schnell, schnell und halbherzig etwas zu tun. Die Geduld aufzubringen, sich für seine Ziele auch ausreichend Zeit zu nehmen, nicht gleich aufgeben wenn etwas nicht sofort klappt, manchmal auch einen Schritt zurück zu machen, um besser vorwärts zu kommen. All das hat er mir gezeigt.

Wenn wir es zulassen, können wir sehr viel von unseren Tieren lernen.

Viel Spaß beim Erforschen

Oktober 5, 2015
von Andrea Waldl
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Viele Ratschläge

Ich habe vielen Menschen vom Neustart mit meinem Pferd erzählt. Ja und das ergab vleie gute Ratschläge und Tipps. Der häufigste Ratschlag war allerdings, es bleiben zu lassen, weil es zu gefährlich ist. Das ist aber keine Option für mich. Zusammengefasst gibt es drei Möglichkeiten:

1.) Salopp formuliert – tu das Pferd einfach weg

Das bedeutet auf die Koppel stellen oder…. und das will ich gar nicht in den Mund nehmen. Dagegen spricht, dass auch ein Pensionsplatz Geld kostet und ich mir momentan kein zweites Pferd leisten kann. Ich will mit Skippy arbeiten und ihn reiten! Skippy will arbeiten, will etwas tun und er braucht einen Menschen. Außerdem sollte man kein altes Pferd verpflanzen, er fühlt sich in seiner Umgebung und Herde sehr wohl.

2.) Ich akzeptiere, dass er ein Bodenarbeits-Pferd ist

Schau ma mal. Ich will aber auch reiten und zwar ihn. Skippy ist gut zu reiten (wenn es ihm nicht den Vogel raushaut) und ich kann mich nicht geschlagen geben.

3.) Skippy antrainieren und wieder reiten

Meine persönliche Lieblingsoption. Ich will, und wenn es nur einmal ist, wieder auf ihm sitzen. So nach dem Motto – “überwinde dich täglich”.

Um Punkt 3 zu verwirklichen, habe ich begonnen, fünfmal die Woche Bodenarbeit mit Muskelaufbau. Er liebt es, mit mir zu arbeiten, ist fast noch aufmerksamer als früher.

Ich bin auch aufmerksamer. Ich stehe fest da und er bekommt dadurch Sicherheit. Die Herausforderung mit ihm selbst zu arbeiten habe ich schon mal angenommen und sie gemeistert. Das gibt mir viel Selbstvertrauen, nicht nur im Umgang mit ihm.

 

Und wieder habe ich etwas gelernt, gib niemals auf, wenn dir etwas wichtig ist. Hol dir Hilfe und arbeite – an dir selbst und an der Aufgabe. Denn dann kann man alles schaffen.

September 21, 2015
von Andrea Waldl
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Neustart

Nach meinem Unfall mit Skippy habe ich ganz, ganz lange überlegt, was ich mit ihm machen soll. Ich will reiten, dafür habe ich ja eigentlich ein Pferd. Doch traue ich mir wieder zu, auf ihm zu reiten. Ein wenig spielt mir jetzt in die Hände, dass er ja über Monate nicht bewegt wurde und ich erst versuchen muss, mit viel Bodenarbeit seine Muskulatur wieder aufzubauen. Immerhin ist er schon 21 Jahre alt.

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Wie immer wenn ich was beginne, gehe ich es eigentlich erst ziemlich langsam an. So auch diesmal, mit longieren auf der Koppel, bis ich mich stark genug fühlte, mit ihm auf´s Viereck zu gehen. Unser Viereck ist 5 Minuten Gehweg vom Stall weg, der Weg ist neben der Straße, das war jetzt nach dem Unfall eine große Herausforderung für mich, mit dem Pferd allein dorthin zu kommen.

Nach dem Motto – überwinde dich täglich – habe ich es geschafft und ich schaffe es von Tag zu Tag besser.

Mein Focus ist klar – NEUSTART – Neustart nicht nur mit dem Pferd. Wenn ich im Leben vorankomme, meinen Focus definiere und diesen halte, komme ich auch mit dem Pferd voran. Werde ich ruhiger, weniger gehetzt, wird das Pferd ruhiger und weniger gehetzt.

Der Spiegel meiner Seele oder noch mehr meines Wohlbefindens ist mein Pferd. Deswegen bin ich auch zuversichtlich, dass es uns wieder gelingt zusammen zu wachsen. Ich werde mit meinem Arm, meinem neuen Leben als geschiedene Frau, alleinerziehend, selbständig, immer stärker, komme mit den Herausforderungen immer besser zurecht.

Vor allem verschwindet meine Angst immer mehr, Angst vorm Leben, wie soll ich das schaffen? Ich habe der Angst in die Augen geschaut und schön langsam verzieht sie sich.

April 21, 2015
von Andrea Waldl
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Alles wird anders

Am 11. Dezember 2014 hat sich plötzlich alles verändert. Meine reiterliche “Karriere” kam zu einem Stillstand.

Der letzte Blogbeitrag mit dem Thema – Vorwärtsreiten, damit das Pferd nicht buckelt – ja da habe ich selbst offenbar nichts dazugelernt. Skippy hat gebuckelt und ich bin runtergefallen. Ich wurde sehr schwer verletzt, war ein paar Tage im Krankenhaus und es begann der steinige Weg der Rehabilitation.

Und ganz plötzlich verschieben sich Werte, Gedanken, Freunde gehen, andere Menschen bleiben und werden noch intensiver.

Ich werde jetzt mit der Beschreibung des Weges zurück beginnen. Allerdings kann ich nicht sagen, ob ich je wieder auf Skippy sitzen werde. Die Angst sitzt tief!

November 26, 2014
von Andrea Waldl
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Heutige Coaching-Sitzung

Meine ehemalige Mitreiterin Julia Grün hat mir etwas sehr Interessantes zum Thema geschrieben. Sie meint, dass die Vorwärtsbewegung das Buckeln verhindert, dann dann geht die Energie nach vorwärts und nicht nach oben.

Heute habe ich das dann ausprobiert. Der Tag fing schon etwas holprig an. Meinem Sohn ging es nicht so gut, den habe ich in die Schule gebracht, dann kam ich erst recht spät zum Pferd und war etwas hektisch. Dann Skippy gesattelt und ihn vor den Stall gebracht. Ja und dann… noch getratscht, er hat mich mit dem Kopf gestoßen. Die Ruhe war weg, er war plötzlich super hektisch und nach 50 Metern habe ich dann zu traben begonnen, weil er buckeln wollte. Der Rat von Julia hat geholfen, Skippy hat sich beruhigt und ich war noch am Viereck.

Das Ergebnis des Coachings: behalte den Focus – wo will ich hin – nach vor – dort schau ich hin, dorthin richte ich meine Energie. Dann komme ich von ganz allein zum Ziel, ohne große Zwischenfälle. Beim Pferd geht das – ich muss in meinem Leben noch ein bisserl dran arbeiten.

 

November 25, 2014
von Andrea Waldl
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Für Reiter die alles haben!

Hier mal ganz etwas anderes, wir Reiter haben ja viel Freude mit unseren Sätteln – ich habe ja einen ganz neuen Westernsattel, zum Reiten war der alte besser, dem Pferd paßt der neue besser, doch damit auch wir Reiter uns an den Sätteln freuen können, hier ein Aufputz!!!

http://www.m-w-a.at/Holzmodelle-Sonderanfertigungen/Sattelhalter-aufwendig

November 24, 2014
von Andrea Waldl
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gesundheitliche Probleme

Skippy ist etwas angeschlagen. Der Husten hat zwar aufgehört, aber die Bauchatmung ist noch immer zu hoch. Der Tierarzt war wieder da und hat ihn abgehört, hat dann auch etwas von Cushing Syndrom gesagt, weil er alt ist- einen Hängerücken hat und das Fell ziemlich dicht ist. Gott sei Dank war das Fell aber schon immer so. Der Rücken war nur besser als er ganz jung war und das alt sein können wir nicht ändern.