Ich habe mal nachgerechnet. Am 25. Jänner 2021 dachte ich noch, das dies der letzte Tag im Leben meines Pferdes ist. Einen Tag später wurde er gerettet und mein Leben hat sich seitdem vollends verändert.
War ich vorher manchmal zu faul, oder zu antriebslos, um Skippy zu bewegen oder ihm die Hufe zu machen, hat sich meine Bereitschaft, für ihn da zu sein, zu 100 Prozent verändert. Niemand hätte gedacht – und ich selbst schon gar nicht – was ich zu leisten bereit und fähig bin. In der ersten Zeit im Jänner und im Feber 2021 habe ich mir noch Hilfe gesucht, ich war nicht fähig, mir sein Gangbild anzuschauen, oder abzuschätzen, wie weit ich mit ihm gehen kann.
Mein Pferd als Lehrer hat seitdem mein Leben total verändert – und seines wahrscheinlich auch. Seit dem 25. Jänner 2021 war ich insgesamt wahrscheinlich nur 14 Tage nicht beim Pferd. Sonst war ich jeden Tag dort.
Aber nicht nur das! Inzwischen haben wir “Unsere kleine Farm” gegründet. Drei Pferde gemeinsam auf der Koppel, Cisco, Sandra und Skippy. Und die kleinste – nämlich Sandra – hat die beide Paints voll im Griff. Dazu gehört, jeden Abend das Heu für die Koppel für den nächsten Tag herrichten, die Koppel abmisten. Abends die drei reinstellen, Zusatzfutter für alle drei herrichten. Und mindestens 5 mal die Woche Skippy effizient bewegen.
Und mir fällt das gar nicht schwer. War mir früher manchmal alles zu viel, so ist das jetzt eine Selbstverständlichkeit. Das schönste aber ist, das Gefühl der Verantwortung, die ich übernommen habe. Bewusst übernommen habe und ich möchte dieses Bewusstsein nicht mehr abgeben. Ganz im Gegenteil, inzwischen will ich gar nicht, dass sich wer anderer um meinen Skippy kümmert.
Aus der Notwendigkeit heraus hat mich mein Pferd wachsen lassen
Und wieder mal hat mir Skippy gezeigt, wie stark und leistungsbereit ich sein kann. Denn diese Stärke und Leistungsbereitschaft spiegelt sich auch in anderen Aspekten meines Lebens.
Wir alle sind gebeutelt von der Pandemie. Corona rund um uns herum. Einmal gibt es einen Lockdown für alle, dann nur für Ungeimpfte. Die Regelungen werden zunehmend unübersichtlicher. In Österreich gab es bis Ende 2021, 208 verschiedene Regelungen. Wer da die Übersicht behalten hat, dem kann ich nur gratulieren!
Jetzt mit der neuen Covid-19 Variante steigen die Fallzahlen ins Unermessliche.
Was aber hat dies alles mit meinem Pferd zu tun?
Einerseits hat mein Pferd laufend Therapien. Das bedeutet, dass “fremde” Menschen zu ihm kommen. Da gibt es eine Zahnbehandlung, bei der ich ihn halten muss. Da kommt man der Zahnärztin schon sehr nahe. Dann stelle ich mir immer die Frage ob mit oder ohne Maske. Mit Maske ist auch blöd, weil Skippy sich dann fürchtet.
Andere Behandlungen sind notwendig, da kommt dann wieder jemand anderes. Übrigens: habt Ihr schon den richtigen Therapeuten für Euer Pferd gefunden? Schaut mal rein: https://www.pferd-austria.at
Auch im Stall ist Bewegung, Menschen kommen und gehen. Die Futterbox und die Sattelkammer, das sind so sensible Bereiche. Und die Infektionszahlen steigen!
Meine Angst steigt
Und ich gebe zu, ich habe zunehmend Angst vor noch so kleinen Menschenansammlungen. Ich kann mir eine Quarantäne, eine Erkrankung kaum leisten. Manchmal denke ich darüber nach, wie Skippy entsprechend versorgt werden kann, wenn ich ausfalle. Allein der Gedanke daran macht mir Angst. Und ja, ich habe auch Angst vor einer Infektion, weil wir ja alle nicht wissen, wie das ausgeht.
Wie geht Ihr damit um?
Schreibt mir, mich interessiert es, ob Ihr entsprechende Maßnahmen setzt, um der Pandemie zu entgehen. Wie geht es Euch mit den ganzen Einschränkungen. Fällt Euch auch schon die Decke auf den Kopf?
Was genau am 24. Jänner 2021 mit Skippy passiert ist – das werden wir nie erfahren. Doch es war dramatisch. Er könnte an dem Abend kaum mehr in die Box gehen und dann konnte er nur stehen, indem er, gebogen wie ein Vanillekipferl da stand und sich an der Boxenwand anlehnte. Jede Bewegung ging nur im Kreis.
Der Unfall
Ich habe sofort meinen Tierarzt Dr. Adlassnig gerufen, zuerst mal ein Schmerzmittel und der Verdacht, er hat sich entweder die Hüfte oder einen Wirbel gebrochen. Strenge Boxenruhe und noch mehr Schmerzmittel und die Nacht abwarten. Mir fehlen nach wie vor die Worte, um zu erklären wie er aussah. Das war am Sonntag Abend. Am Montag Früh sollte ich nachschauen, wie es ihm geht. Und es ging ihm noch schlechter, ich habe ihn kaum aus der Box und wieder rein bekommen. Mein Tierarzt sagte, er kann nichts machen, ich soll auf jeden Fall den Chiropraktiker holen. Vielleicht kann er noch etwas machen. Wenn ich diese Worte mir so anschaue, sagen sie sehr wenig über meinen Gefühlszustand aus.
Hoffnungslosigkeit
Am 25. Jänner 2021 habe ich mich fast den ganzen Tag ins Bett gelegt und geweint. Ich war sehr überzeugt davon, dass wenn der Chiropraktiker kommt, er ihn einschläfern wird, weil nichts mehr geht. Die Schmerzmittel haben nicht angeschlagen. Skippys Blick war so schmerzerfüllt und ich konnte ihm nicht helfen.
Endlich am Abend kam Andy Petric, der Chiropraktiker. Der zweite Tierarzt, der vor Skippy stand und meinte: so etwas habe ich noch nicht gesehen. Beide Tierärzte haben sich auch im Vorfeld abgesprochen. Ich schätze diese Zusammenarbeit sehr und das erfüllt mich immer wieder mit großem Vertrauen. Nur an diesem Tag habe ich mein Vertrauen in eine gemeinsame Zukunft von Skippy und mir verloren. Ganz lange Zeit konnte ich nicht mal darüber sprechen. Der Schock saß mir tief in den Knochen.
Und dann geschah das Wunder
Andy Petric hat Skippy behandelt und er hat sich wieder so gerade richten können, dass er zumindest mal gut stehen konnte. Sein Kommentar: heute schläfern wir ihn noch nicht ein! Viele Behandlungen folgten. Aber nicht nur das. Ich musste langsam damit beginnen, ihn wieder aufzubauen. Sein Körper musste wieder stabilisiert werden und ganz wichtig, wir mussten Muskelaufbau machen. Am Anfang hatte ich jedes mal Angst, wenn ich mit ihm ging. Deswegen habe ich mir auch Hilfe geholt. Christoph Allgäuer hat mich und Skippy wunderbar unterstützt und mir das Vertrauen gegeben, dass Skippy nicht gleich bei den ersten drei Schritten umfällt. Jeden Tag ging Christoph 10 Minuten neben mir her, zeigte mir Übungen, hat vor allem mich beruhigt. Und für Skippy war das so gut, es ging ihm von Tag zu Tag besser.
Für Skippy hat sich viel verändert. Er steht jetzt nicht mehr in der Jungs-Gruppe. Mit der lieben Sandra (sie ist auch schon 30) verbringt er jetzt seine Zeit gemeinsam auf der Koppel. Fast 27 Jahre konnte Skippy nicht allein auf der Koppel stehen. Jetzt wiehert er Sandra kurz nach und bleibt ruhig. Auf der Koppel bekommt er ganztags Heu. Das mit dem Gewicht haben wir leider noch nicht ganz im Griff, aber wir arbeiten daran.
Gewohnheiten ändern
Und wieder einmal hat sich auch für mich, durch mein Pferd eine sehr große Veränderung ergeben. Wie oft ich es vermieden habe, mit ihm zu gehen, bis zum Reitplatz zu gehen, oder einfach einen kleinen Spaziergang zu machen… Jetzt muss ich!! Skippy ist alt und noch nicht ganz fit. Das heißt für mich, er muss mindestens fünf mal die Woche gehen und das ordentlich und nicht nur drei Runden um den Stall. Ordentliche Arbeit ist jetzt gefragt und ganz wichtig für Skippy. Dazu kommt jeden Tag das Heu für die Koppel herrichten und abmisten, egal ob es regnet, schneit oder heiß ist. Für mich habe ich mir folgenden Vergleich zurecht gelegt: Mir hat es ja auch in der Früh nicht wirklich Spaß, Kaffee zu kochen, den hätte ich auch lieber ans Bett geliefert bekommen. Das ist aber nicht so. Genauso wie ich jeden Tag in der Früh Kaffee koche, arbeite ich jeden Tag mit Skippy. Es ist eine Gewohnheit geworden, ganz selbstverständlich.
Und wieder hat mir mein Pferd-als-Lehrer etwas beigebracht: Durchhalten und Überwindung, gehe über die Grenzen hinaus, dann kannst Du wachsen. Verändere Deine Einstellung – vermeide nicht, sondern probiere aus (das hat allerdings Christoph gesagt). Und so bin ich wieder ein Stück gewachsen.
Ein Jahr später
Ein Jahr später ist so vieles anders geworden. Wir haben die Abwärtsspirale durchbrochen. Skippy sieht so gut aus, wie seit Jahren nicht mehr. Es ist viel Arbeit und auch viel mentale Arbeit an mir, jeden Tag mit ihm zu gehen, jeden Tag Futter herrichten. Gerade im Winter, fehlt mir manchmal die Lust. So ohne Halle ist das bei Regen, Schnee und Eis oder auch nur Gatsch, mühselig. Aber es nützt nichts, ich möchte ihm noch schöne Jahre bereiten, Jahre in denen ich für ihn die volle Verantwortung übernehme. Täglich 15 Uhr beginnt meine Skippy-Time.
Ich bin gewachsen – mein Pferd als Lehrer hat wieder mal alles gegeben, um mich weiter zu bringen.
Ich lebe in einem kleinen Ort, da kennt jeder praktisch jeden. Und hier gibt es fast so viele Pferde wie Menschen. Meistens haben wir Reiter auch ein sehr gutes Verhältnis zur nicht reitenden Bevölkerung.
Trotzdem gibt es immer wieder Reibungspunkte. Wir Reiter haben meist das Problem im Straßenverkehr, Autofahrer halten zu wenig Abstand, fahren zu schnell vorbei.
Manchmal müssen wir uns aber auch selbst bei der Nase nehmen. Es gibt einfache Regeln, die ein gutes Miteinander ermöglichen. Da sollten wir Reiter mit gutem Beispiel voran gehen.
Reiter Knigge #1 – Wenn man eine(n) Spaziergänger(in) trifft, ist im Schritt mit genügend Abstand vorbei zu reiten! Wenn man jemanden von hinten begegnet: bitte sich bemerkbar machen und grüßen!
Das sind ganz einfache Regeln, die unser aller Zusammenleben vereinfachen. Wir Reiter haben auch einen Ruf zu verteidigen.
Wenn jemand schon andere Bücher von mir gelesen hat, dann wisst Ihr ja, dass ich ein Pferd habe, das für mich auch sehr wichtig ist.
Der erste Lockdown im März 2020 kam und ich hätte jede Menge Zeit für mein Pferd gehabt.
Die Kontakt-Beschränkungen hatten für mich aber auch in der Weise Auswirkungen. Es gab im Stall eine Zeiteinteilung, wann wie viele Personen zu den Pferden durften. Für mich war das nach 18 Uhr. Mitte März war es finster, ich bin im Umgang mit meinem Pferd jetzt nicht der mutigste Mensch. So stellte ich Skippy einfach jeden Abend vor den Stall und putzte ihn.
Nicht mal mit Skippy hatte ich Energie, um etwas zu tun. Wenn abends, wenn alles dunkel war, dann tatsächlich ein Auto beim Stall vorbei fuhr, oder sogar stehen blieb, bekam ich ein ungutes Gefühl.
Nach 18 Uhr waren die Straßen wie leer gefegt und ich hatte das Gefühl, etwas sehr Verbotenes zu tun.
Auch das Verwenden der Reitanlage war eingeschränkt. Wir haben eine sehr mühsame WhatsApp Gruppe geführt, mussten genau erheben, wann wer auf der Anlage ist. Und da habe ich auch oft einfach darauf verzichtet, mit Skippy auf den Platz zu gehen.
Wenn der Schmied kam war ich das erste Mal seit ganz vielen Jahren wieder dabei. Wir mussten vorm Stall bleiben. Damals, im ersten Lockdown war das mit dem Testen noch nicht üblich. So wussten wir alle nicht, ob wir positiv sind oder nicht. Wir hielten Abstand und hatten ein blödes Gefühl.
Obwohl ich Skippy fast jeden Tag gesehen habe, habe ich erst nach dem Fellwechsel gemerkt, wie mager er geworden ist. Er hat fast 50 kg verloren, das war mehr als 10% seines Körpergewichts. Und er wollte sich auch nicht mehr bewegen. Im Rückblick hätte ich da schon reagieren müssen. Aber für´s erste habe ich ihm jede Menge Futter reingeschoben. Das hat auch geholfen. Trotzdem war er anders, er war viel zu ruhig. Ich redete mir ein, das ist das Alter. Manchmal ging er lahm, da redete ich mir auch ein – wer weiß, was ihm schon alles weh tut, er ist halt schon alt.
Ich habe es fast „vermieden“ einen Tierarzt kommen zu lassen, denn das heißt wieder – alles mit Abstand, Maske und einem unguten Gefühl.
Der Herbst kam und Skippy ging es nicht wirklich besser, er war zwar nicht mehr so mager, aber in Ordnung war er nicht. Und wieder war es so, dass ich viel zu wenig unternahm. Es war so, als brauchte ich all meine Energie, um die Pandemie, die Arbeitslosigkeit, die Perspektivenlosigkeit, zu überwinden. Und der nächste Lockdown kam. Ich half mir irgendwie halbherzig über die Situation mit Skippy hinweg. Meine Persönlichkeit im Bereich „mein Pferd“ ist geprägt von Vermeidung. Die Pandemie gab mir da ganz viele Ausreden.
Am 24. Jänner 2021 ist die gesundheitliche Situation mit Skippy eskaliert. Plötzlich konnte er kaum mehr stehen, er war gekrümmt wie ein Vanillekipferl und konnte nur stehen, wenn er sich an der Boxenwand angelehnt hat. Die einzige Bewegung, die er machen konnte, war sich im Kreis zu drehen.
Ich war im Schockzustand. Mein Tierarzt vermutete eine gebrochene Hüfte, oder einen gebrochenen Wirbel. Das war Gott sei Dank aber nicht der Fall. Helfen konnte ihm erst der Chiropraktiker, der ihn sanft und langsam wieder „gerade“ gerichtet hat.
Bei der ersten Behandlung des Chiropraktikers waren einige Menschen im Stall. Unter anderem auch mein Trainer. Und ich war fertig mit den Nerven. Er hat mich in den Arm genommen und hat gesagt, es wird alles gut.
Was macht die Pandemie mit uns? Mein erster Gedanke war, wir dürfen das nicht! Wir dürfen uns nicht umarmen und schon gar nicht ohne Maske!
Meine Nerven lagen blank. Erstmals während der Pandemie hatte ich „andere“ Sorgen. Es ging nicht mehr um Arbeit, Geld, testen oder nicht, impfen oder nicht. Erstmals ging es um das Leben meines Pferdes.
Ich habe die Situation akzeptieren müssen und mein Verhalten ändern müssen. Das war der gleiche Mechanismus wie in anderen Lebensbereichen.
Akzeptiere was du nicht ändern kannst.
Ich kam vorerst noch sehr zögerlich aber doch stetig in den Prozess des Tuns. Jetzt gab es für Skippy´s Überleben keine andere Möglichkeit mehr. Ich musste die Arschbacken zusammenkneifen und tun. Und zwar täglich, täglich bewegen, täglich die Koppel herrichten – täglich und stetig.
Mein Trainer hat zu mir gesagt, ich bin ein Vermeider. Er hat recht und ich arbeite daran.
Früher wollte ich nicht jeden Tag zum Pferd. Das ist aber keine Zeitfrage, keine Zeit zu haben, ist eine Ausrede. Die eine Stunde am Tag hat jeder Zeit, der ein Pferd hat. Ich war nur oft zu antriebslos.
Eines Tages habe ich dann beschlossen, diesen Punkt in meinem Leben zu ändern. Ich wollte die tägliche Versorgung meines Pferdes zu einer Gewohnheit machen. Mein Entschluss: es ist wie das Kaffee kochen in der Früh. Das mag ich auch nicht immer, und hätte manchmal den Kaffee lieber ans Bett serviert bekommen. Ist aber nicht! Und ich stehe auf und mache Kaffee.
Jetzt ist es mit Skippy wie mit Kaffee kochen in der Früh. Ich habe nicht jeden Tag Lust dazu, aber ich mache es trotzdem. Es ist für ihn und seine Gesundheit einfach unabdingbar und weil ich die Verantwortung für ihn habe – und diese auch vorbehaltlos übernommen habe, muss ich das tun. Und es tut mir gut!
Wir haben in der Pandemie eine andere, tiefere Beziehung aufgebaut. Auch dadurch, dass wir vorm Stall nicht zusammen sitzen durften. Jetzt nehme ich das Pferd und gehe, richte die Koppel her, keine Tratscherei mehr. Und es ist super! Ein bisschen Tratsch ist trotzdem dabei, das gehört dazu. Aber der Focus liegt auf dem Pferd, und darauf mit dem Pferd zu arbeiten.
Gemeinsam haben wir letztendlich doch viel Positives in der Pandemiezeit erfahren. Das hat mich stärker gemacht. Skippy geht es heute besser, als das Jahr davor. Darauf bin ich stolz, denn das habe ich SELBST gemacht.
Ich möchte diesen alten Artikel gerne noch einmal veröffentlichen. Gerade weil es vor 5 Wochen fast so weit gewesen wäre, dass Skippy mich nicht mehr begleitet. Er hat sich gut erfangen. Und jetzt braucht – this old horse – mich noch mehr. Ganz viele Veränderungen liegen in den letzten Wochen hinter uns. Ich hoffe, ganz viel Zeit gemeinsam liegt noch vor uns!
This old horse, the Rancher said,
she’s seen some better days,
she’s eating up my profits,
and costs a lot for hay.
Another horse would suit me,
a stronger one at that,
shes seen a lot of miles
just like my cowboy hat.
This old horse, the Rancher said,
she helped me herd my steer,
I’m pretty sure shes magic,
I know I hold her dear.
Another horse would suit me,
one that can run fast,
maybe one that’s younger,
or maybe one that lasts.
This old horse, the Rancher said,
she’s long and far in tooth,
my children do remember,
her fondly from their youth.
Another horse would suit me,
a gelding in his prime,
one that needs less fixin’,
that helps me save a dime.
Why, they asked, then keep her?
why not trade her now?
bring her to an auction?
replace her with a cow?
The Rancher’s brow grew heavy,
he took a staggered step,
his eyes did show his hardships,
in wrinkles, as they crept.
His breath, he took in deeply,
as he poised to say his words,
it’s as if the earth grew silent,
that his message should be heard.
This old horse, the Rancher said,
has given me her life,
I wouldn’t trade for anything,
nor either, would my wife.
Another horse would suit me,
and perhaps someday will come,
but this old gal, I love her,
she is the chosen one.
This old horse, the Rancher said,
her service she did lend,
her and I, have seen the years,
this old horse, she is my friend.
Another horse would suit me well,
but her home is here to keep,
I owe her sanctuary,
my love for her is deep.
Another horse would suit me well,
and younger days for me,
and I will keep my promise,
until our last breaths, set us free.
Artist- Don Stivers
Ich habe es endlich geschafft!! Mein Buch Pferd als Lehrer ist am Markt und kann gekauft werden.
Auch heute noch – 2021 – ist mein Skippy mein bester Lehrer und auch mein bester Blitzableiter. In Situationen, in denen ich mein Gedankenkarussell nicht abschalten kann, oder einfach mal durchatmen muss – dann ist er da, mit allem, was er zu geben hat.
Skippy ist für mich die HEALING SOUL.
Zwischen 2005 und 2006 hatte ich immer wieder Angst davor, mein Pferd zu reiten. Skippy wurde dadurch, dass er so wenig geritten wurde, nicht einfacher, er begann zu buckeln, was meine Angst nur noch verstärkte. Jeder Ritt war eine große Überwindung für mich. Ich erzählte offen und ehrlich über meine Angst, doch größtenteils erntete ich nur blöde Kommentare.
Dass die Angst oft nur in unserem Kopf (dem Kopf des Reiters) sitzt durfte ich Anfang 2007 erkennen. Eine abenteuerliche Reise zeigte mir, dass das Problem nicht beim Pferd liegt. Hier die Geschichte hinter der Erkenntnis:
10 Jahre nach unserer Hochzeitsreise nach Marokko und Mauretanien, hatten wir die Gelegenheit, beide Länder wieder zu besuchen. Geplant war, dass ich meinen damaligen Mann im Senegal in Dakar traf und wir gemeinsam mit dem Auto zurück nach Österreich fahren – sozusagen zum 10. Hochzeitstag.
Am 19. Jänner war es dann endlich für mich soweit, dass ich nach Dakar fliegen konnte.
Endlich geht am 19. Jänner mein Flug, schon in Europa kommt es zu Problemen, der Orkan beschert mir eine große Verspätung. Mitten in der Nacht komme ich endlich in Dakar an. Für eine Nacht (so war es geplant) habe ich mich im besten Hotel der Stadt einquartiert. Der Transfer dorthin beschert mir einen „kurzen“ Blick auf Dakar bei Nacht. Was ich sehe macht mich allerdings ein bisschen unentspannt. Auch der Aufenthalt im „besten Hotel der Stadt“ gestaltet sich mühsam. Endlich um 2 Uhr Früh habe ich mein Zimmer und Michi erreicht mich. Seine Nachricht: wir bleiben noch länger in Gambia, komm einfach mit dem nächsten Flieger und wir treffen uns dann morgen in Banjul, oder ich warte ein paar Tage im Hotel. Das Warten im Hotel war unmöglich, da zum gleichen Zeitpunkt die Rally Paris-Dakar in Dakar ankam, gab es weder in meinem Hotel noch in einem anderen Hotel ein freies Zimmer, ich habe ungefähr 17 Hotels angerufen. Also bleibt nur die Möglichkeit, nach Gambia zu fliegen.
Gesagt getan. Mit dem „Wissen“, dass eh zwei bis drei Flieger täglich von Dakar nach Gambia gehen, fahre ich zum Flughafen und kaufe ein Ticket. Ich bekomme ein Ticket für den Flug um 12.00 Uhr mittags, die Dame am Schalter meint aber, dass ich erst um Mitternacht fliege.
Die nächste Hürde ist das einchecken. Ich habe keinVisum für Gambia. Ein kurzer Anruf beim österr. Botschafter im Senegal, der sagt, ich soll es versuchen, wenn ich nicht ins Land reinkomme, schicken die mich mit dem nächsten Flieger eh zurück. Ich komme zu Passkontrolle, im Paß ist natürlich kein Visum für Gambia, deswegen werde ich auch nicht durchgelassen, mein Bitten und Flehen nutzt mir nichts. Immer wieder werde ich von drei freundlichen Herren darauf hingewiesen, dass Deutsche kein Visum brauchen, Österreicher aber sehr wohl. Was soll ich machen, kurz überlege ich, ob ich in Tränen ausbrechen soll, und sagen soll, mein Mann hat mir befohlen zu kommen und jetzt fürchte ich mich, dass es nicht geht (doch auch auf brave Frau tun nutzt nichts). Erst als ich die nicht sehr rühmliche österreichisch/deutsche Vergangenheit anspreche, darf ich durch.
Der Flughafen ist vollgestopft mit Leuten, mein Flug geht natürlich nicht um 12.00 Uhr mittags. Von einer Deutschen, die für die Entwicklungshilfe arbeitet, erfahre ich, dass heute wahrscheinlich kein Flieger mehr in den Süden geht, da im Süden Senegals ein Oppositionsführer begraben wird und die Regierung nicht will, dass Leute am Begräbnis teilnehmen. Und tatsächlich kommen einige wenige internationale Flüge an, es geht aber kein Flieger weg, der Flughafen wird immer voller. Es kommt zu einigen Zwischenfällen, 200 Passagiere können seit 36 Stunden nicht nach Paris fliegen, die rennen schreiend und raufend durch den Flughafen, bis alle endlich gegen 14.00 Uhr in einen Flieger am Rollfeld gesetzt werden. Fliegen dürfen sie aber erst um 19.00 Uhr. Endlich um 18.30 Uhr wird mein Flug aufgerufen – boarding now. Aber wohin boarding? Es steht kein Flieger draußen. Ich frage eh schon stündlich nach, wann ich denn fliege – not yet – ist die vielsagende Antwort. Meine Nerven sind bis zum Zerreisen gespannt. Michi erreiche ich nicht mehr, telefoniere daher ständig mit der Agentur, für die Michi unterwegs ist, keiner kann mir helfen. Ich sitze am Flughafen fest. Gegen 20 Uhr frage ich noch mal nach, wann ich denn heute fliege. Die Auskunft: Heute nicht mehr, ich soll rausgehen aus dem Flughafen und morgen um 9.00 Uhr wieder kommen. Das Problem dabei, es gibt kein Zimmer in Dakar, habe wieder einige Hotels angerufen, der Botschafter rät mir, ich solle in die Innenstadt fahren und alle Hotels abklappern, das getraue ich mich aber als Frau alleine doch nicht. Plötzlich sehe ich, wie zwei Männer und eine Frau mit einer Stewardess diskutieren, ich stelle mich dazu und merke, es geht um meinen Flug. Da stell ich mich dazu. Ich bemerke kurz, dass es mir auch so geht. Die Info der Stewardess ist, wir sollen zum Flughafenmanager gehen, dort bekommen wir 30 Euro und dann sollen wir morgen wieder kommen. Keiner von uns ist damit einverstanden. Wo soll ich auch hin? Hotel konnte ich keines finden. So warten wir zunächst einmal eine Stunde auf den Flughafenmanager, dieser ist erst nach über einer Stunde Diskussion halbweg kooperativ. Michi weiß inzwischen, dass der Flug gecancelt ist, einer meiner Mitreisenden hat seine Frau am Flughafen in Banjul angerufen, die hat dort Bescheid gesagt, dass die dort im Infoscreen zeigen, dass der Flug gecancelt ist. Michi erreiche ich nicht. Ich bin schon etwas unentspannt, gehe aber von den (wie sich herausgestellt hat) Gambiern nicht mehr weg. Meine Überzeugung ist, dass ich alleine nicht weiterkomme. Wieder eine Stunde später hat uns der Flughafenmanager eine Unterkunft bei seiner Cousine um 15 Euro besorgt, und er stellt uns sogar ein Shuttle zur Verfügung. So wie es vor dem Flughafen zugeht, getraue ich mich nicht allein raus, ich bleibe also den Gambiern ganz knapp auf den Fersen. Und wieder einmal geht die Fahrt nach Dakar hin. Diesmal nicht in die beste Gegend sondern in ein Slumgebiet, in dem hauptsächlich Baracken stehen. Der Shuttle – Fahrer verirrt sich noch dazu. Kurz denke ich, wenn ich jetzt verschwinde, weiß niemand wo ich bin und es findet mich auch niemand mehr.Endlich findet der Fahrer das Haus, es sieht ganz ordentlich aus. Jeder von uns bekommt ein eigenes Zimmer mit Bad und Klo. Plötzlich werden meine Gambier unruhig, alle wollen in ein Internetbüro, um ihre mails abzurufen, und siehe da, mitten in der Slumsiedlung gibt es echt ein Internetbüro, eigentlich finde ich, keine schlechte Idee, so kann ich mich daheim melden und mitteilen, wo ich bin. Allein wäre ich sowieso nicht im Haus geblieben. Nach dem Internetbüro versuche ich zu schlafen, bekomme aber kein Auge zu, versende noch reihenweise SMS, damit alle wissen, wo ich bin. Meine Nerven sind so angespannt, dass ich die halbe Nacht über der Kloschüssel verbringe, will es aber niemandem sagen, damit die mich nicht da lassen.
Als die Nacht endlich vorüber ist, steht tatsächlich um 7.00 Uhr das Flughafen – Shuttle vor der Tür und bringt uns zum Flughafen. Jetzt getraue ich mich auch erstmals, meinen gambischen Freunden mitzuteilen, dass ich kein Visum habe. Sie meinen, das ist kein Problem, wir schaffen das schon. Tatsächlich dürfen wir dann um 9.00 Uhr in den Flieger einsteigen. Der ist so überbucht, dass viele im Flieger stehen müssen. Ich schaue nur noch nach unten, lass mich von keinem mehr anreden, ich will nur noch nach Gambia. Eine dreiviertel Stunde später landen wir in Banjul, eine Hürde habe ich noch vor mir, die Passkontrolle. Einer meiner gambischen Begleiter ist vom Tourismusministerium, der schiebt mich praktisch durch die Passkontrolle. Alles gut gegangen, sogar mein Gepäck ist mit angekommen. Und das Schönste – Michi steht am Flughafen und holt mich ab.
Mauretanien und Marokko hab ich dann trotzdem nicht gesehen. Michi wurde an der Grenze der Pass gestohlen, nach einer Woche sehr entspanntem Urlaub in Gambia bin ich dann allein wieder zurückgeflogen. Der Flug von Senegal nach Gambia hat mich an meine Grenzen gebracht, aber ich habe diese Grenzen überwunden und es geschafft.
Daheim angekommen fragte ich mal in mich hinein, ich habe diese Horrorstunden im Senegal ganz allein überstanden, okay nicht ganz angstfrei – aber ich habe alles richtig gemacht. Ich war stark und überlegt. Und hier – daheim – getraue ich mich nicht, mein eigenes Pferd zu reiten?
Ich fühlte mich so stark, dass ich Skippy einfach sattelte und ritt. Ja ich ritt, er buckelte nicht, ging brav, war willig und total entspannt. Meine Angst war weg – noch wichtiger – dadurch gab ich ihm Sicherheit. Die Sicherheit, die er brauchte.
Unsere Angst spielt sich im Kopf ab – okay reiten kann schon auch gefährlich sein, das weiß ich selbst am Besten – aber viel tragen wir durch unkonkrete Angst dazu bei, dass auch unser Pferd unsicher wird. Trotzdem dürfen wir die Angst nicht einfach ignorieren, viel besser ist es, sich ihr zu stellen und sie zu akzeptieren. Gehen wir kleine Schritte, die ein gutes Gefühl hinterlassen. Nicht jeder kann nach Gambia fliegen.
Ich wünsche Euch viel Einsicht und schöne, angstfreie Stunden mit den Pferden
Es ist in letzter Zeit hier in meinem Blog etwas ruhig geworden. Das hat zwei Gründe: das Buch, das ich über Skippy geschrieben habe und die viele Arbeit zum Broterwerb. Trotzdem begleitet mich meine Pferdeliebe jeden Tag, jeden Tag finde ich neue Inputs.
Wenn du das Seil entfernst, bleibt nur mehr eines….Vertrauen
Pat Parelli
Skippy ist alt geworden, er hat sich verändert. Diese Veränderung kommt auch aus einem gegenseitige Vertrauen heraus. Schon vor Jahren konnte ich seine Aufmerksamkeit auch ohne Seil bekommen. Wenn er in Panik geriet war das noch eklatanter, dann lies ich manchmal los und er blieb.
Unser Vertrauen zueinander kam nicht von heute auf morgen. Wir haben beide an uns gearbeitet. Vor allem ich habe sehr viel daran gearbeitet, mit Vertrauen und Respekt Skippy entgegen zu kommen.
Ich berate kleine und mittlere Unternehmen im Bereich der Kundenakquise. Soweit so gut. Für effiziente und erfolgreiche Kundenakquise ist es notwendig, die richtige Positionierung zu finden. Wie kann ich meinem potentiellen Kunden helfen, seine Probleme zu lösen. Aus welcher Position heraus, gewinnt er Neukunden.
Was aber hat das mit dem Pferd zu tun?
Im Umgang mit dem Pferd muss ich auch meine Position finden. Ich weiß wer ich bin und was ich will. Im besten Fall weiß das Pferd auch, was ich von ihm will. Im besten Fall…… sehr oft bestehen zwischen Mensch und Pferd Unstimmigkeiten. Woran liegt das? An der falschen Positionierung des Menschen!
Klare Aussagen – ich will etwas und weiß, wie ich das erreiche. Ich kann die Technik und das Pferd versteht mich. Durch klare Ansagen weiß das Pferd, dass es sich auf mich verlassen kann und versucht, mit mir zu arbeiten. Klarheit bringt Vertrauen. Das ist beim Pferd das gleiche, wie beim Kunden.
Und wieder einmal ist mein Pferd mein Lehrer. Wenn Skippy versteht, was ich mache und von ihm will, dann versteht das auch mein potentieller Kunde.
Wir alle können ganz viel von unseren Pferden lernen, wenn wir nur gut genug hinschauen, hinhören und uns auch im Umgang mal mit neuen Dingen beschäftigen. Ich wünsche Euch eine schöne Woche mit Euren Pferden
Eure Andrea
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